„Das Zimmer für die Selbstfürsorge und Anerkennung meiner Selbst ist hell, hat einen Balkon, darin steht ein gemütliches Sofa und ich kann meinen Blick weit in die Ferne schweifen lassen.“
So die Worte einer Coachee, die sich kürzlich im Rahmen einer Coachingsitzung das Thema Umgang mit Grübeln bzw. Ausstieg aus wiederkehrenden sorgenvollen Gedanken zum Ziel gesetzt hatte. Der Gedanke, ein inneres Haus zu visualisieren, in dem jedes dieser Themen ein eigenes Zimmer hat, mit einer Tür, die geschlossen werden kann – das erschien ihr als wertvolle Hilfestellung für die nächsten Schritte.
Themen: Für den Prozess sollten wir uns Zeit nehmen. Zunächst geht es darum, Themen zu sammeln, die uns festhalten, regelmäßig wiederkehrend und belastend beschäftigen. Das kann die berufliche Situation sein, unsere Paarbeziehung oder die zu Eltern/ Geschwistern, Sorgen um Kinder/ Angehörige, Sorge vor der Zukunft, traumatische Erfahrungen auf dem unserem Lebensweg, etc. Und auch was uns stärkt, unterstützt oder Ruhe gibt, braucht Raum im Haus.
Räume: In einem nächsten Schritt bekommt jedes dieser Themen einen Raum, und wir alleine bestimmen für unser Haus, wo genau der Raum ist, wie groß er ist, ob er vielleicht Fenster hat oder nicht, wie wir ihn anstreichen wollen oder ob wir Regale hineinstellen, um das übergreifende Thema weiter zu differenzieren. Bei all der Planung dürfen wir die Räume für unsere grundlegenden Bedürfnisse nicht aus dem Blick lassen: Esszimmer/ Küche, Toilette, Schlafzimmer, Bad. Auch dafür muss es Raum geben in unserem Haus!
Nicht vergessen: wie es die Coachee ausgeführt hat, ist der Raum, in dem wir einfach wir selbst sind, uns uns selbst wohlwollend zuwenden, ebenfalls ein ganz wichtiger. Hierhin können wir uns zurückziehen und andere Themen ruhen lassen, regenerieren, Kraft schöpfen, um uns dann ganz bewusst wieder dem einen oder anderen Thema zuwenden zu können.
Türen: Hilfreich ist es, in diesem Haus immer wieder zu schauen, dass alle Türen wirklich zu sind, z.B. gerade dann, wenn wir auf dem Weg ins Bett sind, und wir bewusst die Türen öffnen und schließe können. Es sollte auch immer wieder einen Moment geben, in dem wir für uns reflektieren, ob es einen neuen Raum braucht, ein anderer vielleicht nicht mehr gebraucht wird oder anders eingerichtet oder gestaltet werden will.
🎨 Visualisierung: In der Coachingsitzung malte die Coachee ihr Haus auf, reflektierte in diesem Prozess schon verschiedene Aspekte, und hatte zum Schluss auch etwas konkretes, greifbares in der Hand, was ihr im Alltag eine Hilfestellung und Erinnerung sein wird, im inneren Haus eine Unterstützung für mehr Ruhe, Fokus und die bewusste Auseinandersetzung mit den Herausforderungen des Lebens zu finden.
❓ Welche Zimmer hat Ihr Haus? Sind sie groß oder klein? Gibt es einen Balkon, einen Keller? Und ist für die wirklich wichtigen Themen im Leben ebenfalls gesorgt?
(veröffentlicht am 08.02.2925 auf der Platform LinkedIn: https://www.linkedin.com/posts/urte-th%C3%B6lke_das-zimmer-f%C3%BCr-die-selbstf%C3%BCrsorge-und-activity-7293976758880485376-RB0v?utm_source=social_share_send&utm_medium=member_desktop_web)